Aktuelle News · 14.06.2021

Marktkommentar: Gewinnchancen im zweiten Halbjahr

Aus dem Pfadfinder-Brief Nr. 12 vom 12. Juni 2021, von Daniel Haase, Fondsmanager und Vorstand beim Hamburger Vermögensverwalter HAC

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Allgemein Marktkommentar

Autor*in Tobias Gabriel

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

nur noch zweieinhalb Handelswochen und schon ist die erste Hälfte von 2021 Geschichte. Es wird mithin Zeit für Halbjahresberichte und entsprechende Vorträge. Auf der Anlegerseite dürfte das Interesse am klaren Blick auf die zurückliegenden Monate naturgegeben geringer ausfallen als die Neugier auf den Blick voraus auf die im Nebel vor uns liegende Zukunft.

Abb. 1 zeigt die Wertentwicklung des S&P 500 im jeweils zweiten Halbjahr (senkrechte Achse) in Abhängigkeit zur Quote von S&P 500 – Aktien mit positiver Performance im ersten Halbjahr. Betrachtungszeitraum: 21 zweiten Halbjahre von 2000 – 2020 Quelle: HAC Finanzmedien GmbH, Stand: 12. Juni 2021

Fahren wir regelbasiert ein wenig auf Sicht: Im Chart (oben) habe ich Ihnen auf der senkrechten Achse die seit 2000 angefallenen Gewinne bzw. Verluste für den S&P 500 im zweiten Halbjahr abgebildet. Auf der waagerechten Achse ist der prozentuale Anteil von Gewinner-Aktien im US-Leitindex im ersten Halbjahr ablesbar. Lag diese Quote unter 60%, kam es in sechs von neun Fällen zu Rücksetzern im zweiten Halbjahr. Zwölfmal lag die Halbjahres-Gewinner-Quote jedoch bei über 60%. In diesen Fällen kam es nur zweimal zu kleineren Rücksetzern, aber zehnmal stiegen die Kurse bis Ende Dezember weiter, davon fünfmal sogar prozentual zweistellig. Zehn von zwölf, dass entspricht genau der Quote, mit der Bayern München in den zurückliegenden Jahren Deutscher Fußballmeister wurde. Besser geht es – zumindest im deutschen Fußball – nicht.

Fazit: Je höher die Gewinner-Quote (=Marktbreite) im ersten Halbjahr, umso größer die Chancen auf ein gutes zweites Halbjahr. Wie liegen die Fakten aktuell? Per Freitag befanden sich 88% aller Aktien im US-Leitindex im laufenden Jahr auf der Gewinnerseite (s. gelbes Kreuz im Chart). Dies entspricht dem 2013er Niveau und damit nicht nur einem guten, sondern dem bisher besten gemessenen Wert. Hält sich dieser bis zum 30. Juni, dann ist die Wahrscheinlichkeit für ein erfreuliches zweites Halbjahr in etwa so hoch wie jene für Bayern München, im kommenden Jahr erneut Deutscher Meister zu werden.

Auf lange Sicht dürfte die Frage nach der Entwicklung im zweiten Halbjahr 2021 keine allzu große Bedeutung entfalten. Weiten wir daher den Blickwinkel: „Die Aufwertung des Renminbi signalisiert eine fundamentale Kräfteverschiebung von West nach Ost“, schreibt Louis-Vincent Gave in seiner auf „themarket.ch“ veröffentlichten, überaus lesenswerten Analyse. Die von Gave diagnostizierte Drift pro Asien nehmen wir auch in unseren Anlagestrategien wahr:

Wie Sie wissen, setzen wir konsequent auf Qualität. Ob hingegen eine Aktie Mitglied in einem bekannten Index ist, in welcher Währung das Unternehmen bilanziert, in welcher Region oder Branche es Gewinne erzielt und ob der CEO jung oder alt, Mann oder Frau ist, spielt für uns keine entscheidende Rolle. Für unser Aktienportfolio qualifizieren sich nur jene Titel, die alle unsere Qualitätskriterien erfüllen. Bereits in früheren Briefen wiesen wir darauf hin, dass seit geraumer Zeit immer mehr Unternehmen aus dem asiatischpazifischen Raum diese Kriterien erfüllen, während ihre Anzahl in Nordamerika schrumpft. Im Vorjahr wuchs vornehmlich der Anteil japanischer Aktien im Portfolio, aktuell nimmt die Zahl von Titeln aus Hongkong und Australien zu. Während in den bekannten globalen Indizes von MSCI oder S&P der Asien / Pazifik-Anteil bei rund 10% liegt, dürfte er bei uns in der kommenden Woche die 30%-Marke überschreiten.

Abb. 2: zeigt die Wertentwicklung unseres HAC Marathon Stiftungsfonds im Vergleich zum Sektordurchschnitt aller Mischfonds mit weltweit flexibler Anlagestrategie. Die zwischenzeitlichen Rücksetzer (Drawdown) beliefen sich im Marathon Stiftungsfonds seit Auflage auf maximal 13,0%, im Sektordurchschnitt auf 20,0%. Quelle: fondsweb.de, Stand: 7. Juni 2021

Wie der Vergleich mit anderen, ebenfalls flexibel weltweit agierenden Fondsmanagern zeigt (s. Abb. 2), hat sich der Fokus auf Qualität für unsere Mandanten ausgezahlt: Mehr Rendite bei weniger Risiko.

Herzliche Grüße
Ihr Daniel Haase

PS: Der nächste Pfadfinder-Brief ist für Samstag, den 26. Juni 2021, geplant.

ÜBER Daniel Haase

Daniel Haase (geb. 1976, Mecklenburg) ist Fondsmanager und Vorstand der HAC VermögensManagement AG in Hamburg. Die Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands zeichnete sowohl die von ihm entwickelten Methoden zur Trendanalyse (2009) als auch jene zur Aktienauswahl (2019) mit VTAD Awards aus. Seit 2015 ist der gelernte Bankkaufmann beim Hamburger Vermögensverwalter HAC als Vorstand für das Asset Management zuständig. Nachdem der Marathon Stiftungsfonds (WKN: A143AN) des Hamburger Finanzhauses auch den Corona-Crash erfolgreich meisterte, verliehen die Ratingagenturen FWW und Morningstar dem Fonds im Sommer 2020 die bestmögliche Bewertung von fünf Sternen. Sein Marktkommentar (Pfadfinder-Brief) erscheint alle zwei Wochen und ist Bestandteil des Community-Premium-Pakets.

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